Aktionsplan LSBTI* Bielefeld, 2017

Publikation: Aktionsplan LSBTI+, Bericht, ArchivID: 128
Die Lebenssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen (LSBTI*) in der Deutschen Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren verbessert.
Durch das Lebenspartnerschaftsgesetz (2001) und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (2006) sind erste Schritte auf dem Weg zur rechtlichen Gleichstellung erfolgt. Neben anderen Bundesländern hat auch Nordrhein-Westfalen einen „Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt – gegen Homo- und Transphobie“ (2012) aufgelegt.
Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland spricht sich inzwischen für die rechtliche Gleichstellung von homosexuellen Menschen aus. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2017). Rund 95 % bezeichneten es außerdem als gut, dass homosexuelle Menschen gesetzlich vor Diskriminierung geschützt werden.
Inzwischen erkennen auch immer mehr Kommunen die Gleichstellung von LSBTI* als kommunale Aufgabe und Herausforderung. Als eine der ersten Städte in NRW hat die Stadt Bielefeld bereits in den Jahren 2002 und 2004 gemeinsam mit dem „Netzwerk lesbische und schwule Gruppen in Bielefeld e. V.“ Handlungsprogramme entwickelt, um Benachteiligungen von Lesben und Schwulen abzubauen und ihre Gleichstellung zu fördern.
Denn trotz unbestritten großer Fortschritte ist die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung faktisch noch nicht erreicht. Homo- und Transphobie sind nach wie vor üblich und alltäglich. Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente und Intersexuelle (LSBTI*) werden weiterhin diskriminiert – am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Öffentlichkeit und im Freizeitbereich. In der Studie „Die Abwertung des Anderen“ der Universität Bielefeld stellen Andreas Zick et. al. (2011) fest, dass 38 % der Befragten Homosexualität als unmoralisch empfinden.
„Sexuelle Identität“ ist eine der Dimensionen der Charta der Vielfalt, der beizutreten der Rat der Stadt Bielefeld im Jahr 2009 beschlossen hat. Mit dem hier vorgelegten Aktionsplan wird diese Dimension als Querschnittsthema in die Verwaltung eingebracht.
Der Plan umfasst neun Handlungsfelder mit insgesamt 75 Maßnahmen, deren vollständige und nachhaltige Umsetzung auch davon abhängen wird, ob und wie das Arbeitsfeld „Gleichstellung von LSBTI*“ in der Verwaltung mit Ressourcen ausgestattet werden wird.
Quelle: "Aktionsplan LSBTI* Bielefeld, 2017", Stadt Bielefeld Gleichberechtigungsstelle Frauenbüro, Bielefeld, 2017, Einleitung, S. 2

Hinweis

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128

Kategorie

Publikation -> Aktionsplan LSBTI+, Bericht

Herausgeber_in

Stadt Bielefeld Gleichberechtigungsstelle Frauenbüro

Redaktion

Ilse Buddemeier; Peter Struck; Friederike Vogt

Unterstützung

Netzwerk lesbischer und schwuler Gruppen in Bielefeld e.V.

Datenstand dieser Publikation

29.05.2017

Im Bi(-/+) Archiv seit dem

03.05.2018

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letzte Bearbeitung: 11.05.2019