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Abwertung gleichgeschlechtlich liebender Menschen in Nordrhein-Westfalen
Publikation: Bericht, Studie, ArchivID: 166
Aktualisierung der Sonderauswertung zur Homophobie
Die Ergebnisse auf einen Blick
- Das Ausmaß an Homophobie in Nordrhein-Westfalen ist rückläufig. Allerdings schwächt sich dieser positive Trend deutlich ab.
- Die große Mehrheit ist gegenüber der gleichgeschlechtlichen Liebe akzeptierend eingestellt, doch eine Minderheit lehnt weiterhin sexuelle Vielfalt klar ab.
- Rund 13 Prozent der Befragten in Nordrhein-Westfalen neigen nach wie vor zu deutlichen sexuellen Vorurteilen. Die gleichgeschlechtliche Ehe lehnt weiterhin rund ein Viertel der Befragten ab. Im Ergebnis hat immer noch ein Fünftel der Befragten in NRW homophobe Einstellungen.
- Homophobie ist bei den Älteren weiter verbreitet. Allerdings stimmen auch die Jüngeren unter 30 Jahren homophoben Einstellungen eher zu als jene im mittleren Erwachsenenalter. Bei den Jüngeren und den Älteren nimmt das Ausmaß an Homophobie nicht mehr ab, sondern stagniert.
- In der Tendenz neigen Menschen mit geringerem Bildungsstatus, Männer, Befragte mit Zuwanderungsgeschichte und Befragte, die auf dem Land wohnen, eher zu Homophobie.
- Mit zunehmender Religiosität, einer ablehnenden Haltung gegenüber kultureller und religiöser Vielfalt und einer autoritären Grundhaltung nehmen homophobe Einstellungen zu.
- Mit der politischen Selbstpositionierung von Links über die Mitte nach rechts nehmen homophobe Einstellungen zu. Wer sich politisch machtlos fühlt, neigt eher zu Homophobie. Darüber hinaus sind politische Einstellungen etwa zur Demokratie für Homophobie unbedeutend.
- Wer gegenüber Europa und der EU kritisch eingestellt ist und eine Rückbesinnung auf nationalstaatliche Autonomie fordert, neigt in der Tendenz etwas eher zur Homophobie.
- Wer seine sozialen Beziehungen nach Kosten-Nutzen bewertet und wer über mangelnde soziale Unterstützung klagt, tendiert eher zu Homophobie.
- Mit zunehmendem Einkommen sinken homophobe Einstellungen. Allerdings spielt die eigene finanzielle Lage verglichen mit anderen Einflussfaktoren insgesamt kaum eine Rolle für das individuelle Ausmaß von Homophobie. So ist beispielsweise die Angst vor der eigenen Arbeitslosigkeit unerheblich.
- Homophobie ist mit anderen Vorurteilen signifikant verknüpft. Wer homosexuelle, also gleichgeschlechtlich liebende Menschen abwertet, wertet mit größerer Wahrscheinlichkeit insbesondere Frauen, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, Juden und Muslim_innen und in der Tendenz auch asylsuchende, langzeitarbeitslose und obdachlose Menschen und Menschen mit Behinderung stärker ab.
Quelle: "Abwertung gleichgeschlechtlich liebender Menschen in Nordrhein-Westfalen", Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, 2015, Die Ergebnisse auf einen Blick, S. 7
Hinweis
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte von Archivmaterialien nicht mehr dem heutigen Wissensstand oder der aktuellen Rechtslage entsprechen könnten.ArchivID
166
Kategorie
Publikation -> Bericht, Studie
Autor_in
Prof. Beate Küpper; Prof. Andreas Zick
Herausgeber_in
Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen
Unterstützung
Wilhelm Berghan
Datenstand dieser Publikation
10.08.2015
Im Bi(-/+) Archiv seit dem
24.11.2015
Archiviertes Format

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L: BS (0)
letzte Bearbeitung: 04.04.2019
letzte Bearbeitung: 04.04.2019