Wir wollen's wissen

Publikation: Studie, Bericht, ArchivID: 172

Deckblatt

Befragung zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen und bisexuellen Jugendlichen in NRW
Jugendnetzwerk lambda nrw 2005

Erstmalig wurde im Land Nordrhein-Westfalen eine umfangreiche Befragung von lesbischen und schwulen Jugendlichen im Oktober 2004 durchgeführt. Mit über 4000 Beteiligten haben wir eine erstaunliche Größe an Antworten, die das Ergebnis der Befragung unterstützt. Die Ergebnisse sind so umfangreich, dass es auch in 2005 erhebliche Fakten gibt, die zur weiteren Nutzung und Auswertung zur Verfügung stehen.

Die Aufmerksamkeit dieser Befragung unter den Jugendlichen zeigt uns deutlich, dass die teilnehmenden Jugendlichen die Befragung als neue Chance sehen, ihre Lebenssituation zu beschreiben und zur Verbesserung selbst beitragen wollen.

Quelle: "Wir wollen's wissen", Schwules Netzwerk NRW, Köln, 2004, Vorbemerkung, S. 5

Inhalt

  1. Art und Aufbau der Befragung
  2. Lebenssituation der Teilnehmerlnnen
  3. Erlebnisse durch das Coming-Out
  4. Unterstützung beim Coming-Out
  5. Jugendliche und lesbisch-schwule Jugendarbeit
  6. Freizeitverhalten von lesbischen und schwulen Jugendlichen
  7. Jugendliche und das Ehrenamt
  8. Ergebnisse der qualitativen Frage
  9. Erste Rückschlüsse und Forderungen
    • Empfehlungen an Trägerinnen und Einrichtungen der lesbisch-schwulen Jugendarbeit
    • Empfehlungen an Entscheidungsträgerinnen in Kommunen und im Land
  10. Anhang
  11. Fragebogen

Statistiken (Ausriß)

  • 4000 Befragte
  • 12,3 % (492) bezeichneten sich als Bisexuell
Aus der Befragung wurde klar, dass der Zeitpunkt, sich zu outen vor allem von der Selbstakzeptanz abhängt. 31,7 % der Befragten gaben an, sich geoutet zu haben, als sie mit sich selbst „klar gekommen" sind. Bei 18,7 % war das Eingehen einer Beziehung Anlass für das Corning- Out.
Quelle: "Wir wollen's wissen", Schwules Netzwerk NRW, Köln, 2004, 2. Lebenssituation der Teilnehmerinnen, S. 8

Interessantes

dass Bisexualität in der Jugendkultur eher akzeptiert ist. Dies unterstützt auch die oben gemachte Hypothese, dass Bisexualität neben einer eigenen sexuellen Identität von Jugendlichen als Übergangsphase genutzt wird, um negative Reaktionen, v. a. in der peer-group zu minimieren.
Quelle: "Wir wollen's wissen", Schwules Netzwerk NRW, Köln, 2004, 3. Erlebnisse und Diskriminierung durch das Coming- Out, S. 9

Kommentar Bi(-/+) Archiv

Zusätzliche Informationen, Hintergrundwissen, Fakten oder Meinungen zu diesem Archivale.

Anzumerken ist noch, daß die Unterstützer LSBTI*- Jugendzentren sind und damit eine allgemeingültige Aussage für die Gesellschaft etwas zweifelhaft ist, da die Zusammenstellung der Befragten tendenziell und nicht mehr neutral ist.
Dies stützt auch die Aussage in der Studie, wonach insgesamt 96,9 % nicht heterosexuell sind.

Der überwiegende Teil der Befragten gab an, schwul zu sein (77,9 %). 6,7 % bezeichneten sich als lesbisch und 12,3 % als bisexuell.
Quelle: "Wir wollen's wissen", Schwules Netzwerk NRW, Köln, 2004, 2. Lebenssituation der Teilnehmerinnen, S. 7

Eine Befragung an Schulen würde eher einen neutralen Querschnitt der jugendlichen Gesellschaft zeigen.

Hinweis

Bitte beachten Sie, dass die Inhalte von Archivalien nicht mehr dem heutigen Wissensstand oder der aktuellen Rechtslage entsprechen könnten.

ArchivID

172

Kategorie

Publikation -> Studie, Bericht

Gefördert

Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie NRW; Ministerium für Kinder, Jugend und Schule des Landes Nordrhein-Westfalen

Herausgeber_in

Schwules Netzwerk NRW

Layout

Bernd A. Hartwig

Photograph_in

Bernd A. Hartwig; Kai Kullen

Unterstützung

Cafe Vielfalt (Essen); enterpride (Mühlheim an der Ruhr); lesbisch-schwules Jugendzentrum anyway (Köln); Rosa Strippe (Bochum)

Datenstand dieser Publikation

30.11.2004

Archiviertes Format

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letzte Bearbeitung: 08.11.2022