Psychopathia Sexualis - Eine Klinisch-Forensische Studie

Buch: Studie, Sachbuch, ArchivID: 626
Titelblatt der 'Psychopathia sexualis' von 1886
Titelblatt der 'Psychopathia sexualis' von 1886

Inhalt (Auszug)

  1. Fragmente einer Psychologie des Sexuallebens
    • Mächtigkeit sexualer Triebe
    • Sexualer Trieb als Grundlage etliiscber Gefühle
    • Liebe als Leidenschaft
    • Culturgeschichtliche Entwicklung des Sexuallebens
    • Schamhaftigkeit
    • Christenthum. Monogamie
    • Stellung des Weibs im Islam
    • Sinnlichkeit und Sittlichkeit
    • Culturelle Versittlichung des Sexuallebens
    • Episoden sittlichen Niedergangs im Völkerleben
    • Entwicklung sexueller Gefühle beim Individuum. Pubertät
    • Sinnlichkeit und religiöse Schwärmerei
    • Sinnlichkeit und Kunst
    • Idealisirender Zug der ersten Liebe
    • Wahre Liebe
    • Sentimentalität
    • Platonische Liebe
    • Liebe und Freundschaft
    • Verschiedenheit der Liebe von Mann und Weib
    • Cölibat
    • Ehebruch
    • Ehe
    • Putzsucht
  2. Physiologische Thatsachen
    • Geschlechtsreife
    • Zeitliche Begränzung des Sexuallebens
    • Geschlechtssinn. Lokalisation?
    • Physiologische Entwicklung des Sexuallebens
    • Erection. Erectionscentrum
    • Geschlechtssphäre und Geruchssinn
    • Beherrschung des Sexualtriebs
    • Cohabitation
    • Ejaculation
  3. Allgemeine Neuro- und Psychopathologie des Sexuallebens
    • Häufigkeit und Wichtigkeit pathologischer Erscheinungen
    • Schema der sexualen Neurosen
    • Reizzustände des Erectionscentrums
    • Lähmung desselben
    • Hemmungsvorgänge im Erectionscentrum
    • reizbare Schwäche desselben
    • Neurosen des Ejaculationscentrums
    • Cerebral bedingte Neurosen
    • Paradoxie d. h. Sexualtrieb ausserhalb der Zeit anatomisch -physiologischer Vorgänge
    • Im Kindesalter auftretender Geschlechtstrieb
    • Im Greisenalter wieder erwachender Trieb
    • Sexuelle Verirrungen bei Greisen
    • erklärt durch Impotenz und Demenz
    • Anaesthesia sexualis d. h. fehlender Geschlechtstrieb
    • als angeborene Anomalie
    • als erworbene
    • Hyperästhesie d. h. krankhaft gesteigerter Trieb
    • Bedingungen und Erscheinungen dieser Anomalie
    • Parästhesie der Sexualempfindung oder Perversion des Geschlechtstriebs
    • Perversion und Perversität
    • Perverse sexuelle Akte aus conibinirter Hyper- und Parästhesie
    • Lustmord. Mordlust
    • Wollust. Grausamkeit
    • Anthropophagie
    • Anderweitige grausame Handlungen als Aequivalente des Geschlechtsakts bei Impotentia coeundi
    • Mädchenstecher
    • Anderweitige paradoxe Handlungen
    • Exhibitionisten
    • Leichenschändung
    • Conträre Sexualempfindung als angeborene krankhafte Erscheinung
    • Anthropologische Merkmale
    • Klinische Kennzeichen
    • Aeusserungen dieser paradoxen Sexualempfindung beim Mann
    • beim Weib
    • Erklärungsversuche der conträren Sexualempfindung
    • Sexuelle Handlungen solcher Entarteter
    • Häufigkeit dieser Anomalie
    • Die erworbene conträre krankhafte Sexualempfindung
    • Anderweitige Erscheinungen sexueller Perversion bei conträrer Sexualempfindung
  4. ...

Relevanz

Weshalb im Bi(-/+) Archiv?! Wo ist der Bezug zur Bisexualität / Multisexualität?
Eher ein Zeitdokument zur Bildung von Vorurteilen, als wissenschaftlich noch relevant.

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Die "Psychopathia Sexualis" von Richard von Krafft-Ebing, die erstmals 1886 veröffentlicht wurde, gilt als eines der einflußreichsten Werke in der Geschichte der Psychiatrie und der Sexualforschung. Das Buch beschreibt eine Vielzahl von sexuellen Abweichungen und Störungen und versucht, sie zu klassifizieren und zu erklären.

Obwohl das Dokument in seiner Zeit als bahnbrechend angesehen wurde, ist es heute umstritten, da es auf veralteten Theorien und Vorstellungen von Sexualität basiert und aufgrund seiner pathologisierenden Sichtweise kritisiert wird. Krafft-Ebing beschreibt sexuelle Abweichungen oft als krankhafte Störungen und verurteilt sie moralisch. Die Beschreibungen der sexuellen Praktiken und Fantasien können heute auch als voyeuristisch und sensationalistisch betrachtet werden.

Nichtsdestotrotz hatte das Werk einen großen Einfluß auf die Psychiatrie und die Sexualforschung seiner Zeit und trug zur Entwicklung einer medizinischen Sichtweise auf Sexualität bei. Es war auch ein wichtiger Schritt in der Enttabuisierung von Sexualität und der Anerkennung sexueller Abweichungen als medizinische Phänomene.

Zusammenfassend und aus aktueller Sicht läßt sich dazu sagen: Von wissenschaftlicher Objektivität und Neutralität kann in diesem Dokument nicht die Rede sein. Krafft-Ebing hat nicht nur beobachtet oder untersucht, sondern auch gleich gewertet.

[ GPT & Mac ]

Literaturquelle

Dieses Archivale wird neben anderen im folgendem Archivale als Literaturquelle angegeben.
  1. Sexualwissenschaftliche Konzepte der Bisexualität von Männern
    (Krafft-Ebing, R.v., Psychopathia sexualis. Eine klinisch-forensische Studie. )

Verweise / Quellen:

  • Haeberle, E. J. (1990). Die Medikalisierung sexueller Abweichungen: Eine historische und konzeptionelle Analyse. Zeitschrift für Sexualforschung, 3(2), 118-133.
  • Bullough, V. L. (1994). Sexualwissenschaft: Eine Geschichte der Sexualforschung. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Hinweis

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ArchivID

626

Kategorie

Buch -> Studie, Sachbuch

Ursprungsland

Deutsches Kaiserreich

Sprache

Deutsch

Jahr

1886

Seiten

110

Auflage

1

Autor* / Autorin*

Im Bi(-/+) Archiv seit dem

08.12.2019

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letzte Bearbeitung: 18.04.2023