Minoritätenstreß

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Auf der linken Seite stehen 3 Möwen unterschiedlicher Größe nebeneinander und blicken nach rechts auf die kleinste Möwe, welche allein auf der rechten Seite steht.
Ausgrenzung
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Minoritätenstreß bezieht sich auf die Streßerfahrungen, die Menschen machen, welche Teil von Minderheitsgruppen sind und die in einer Gesellschaft oft diskriminiert oder unterrepräsentiert sind. Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung als Minderheit gelten, sind oft mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert, die sich in verschiedenen Bereichen ihres Lebens manifestieren können, wie z.B. am Arbeitsplatz, in Bildungseinrichtungen oder im sozialen Umfeld.
Die Erfahrung von Minoritätenstreß kann dazu führen, daß diese Personen Schwierigkeiten bei der Bewältigung von alltäglichen Aufgaben haben und ihre psychische Gesundheit beeinträchtigt wird.

Ursachen

In diesem Zusammenhang ist es besonders relevant, über den Minoritätenstreß von bisexuellen Personen zu sprechen.
Minoritätenstreß (nicht nur) bei Bisexuellen kann viele Ursachen haben, darunter Vorurteile und Diskriminierung in der Gesellschaft und innerhalb der LSBTIQA* Community. Im Vergleich zu anderen LSTIQA* Gruppen sind Bisexuelle besonders gefährdet, da sie oft weder von Heterosexuellen noch von Homosexuellen akzeptiert werden. Dies wird auch als Bi-Erasure bezeichnet, da Bisexuelle oft als nicht existent oder als nicht ernstzunehmende Gruppe angesehen werden.

Eine nackte Frau sitzt auf einem Stuhl vor einem schwarzem Hintergrund und mit einem kleinem Teddybären auf dem Schoß. Um sie herum schwirren viele, diffuse Gestalten.
Selbstzweifel, Ängste, Streß
© pixabay / anaterate
Einige bisexuelle Menschen können auch Vorurteile und negative Einstellungen gegenüber ihrer eigenen sexuellen Orientierung haben, die von der Gesellschaft und ihrer Umgebung beeinflusst wurden. Man spricht in diesem Fall von "Bi-Phobie". Dies kann für Betroffene belastend sein. Dies kann zu einer ständigen inneren Spannung führen, wenn sie versuchen, ihre sexuelle Identität zu akzeptieren und gleichzeitig den Erwartungen der Gesellschaft und der Community zu entsprechen.
Prominente Beispiele sind hier Politiker oder Prediger, die Zeit ihres Lebens gegen LSBTIQA* hetzen und irgendwann selbst "erwischt" werden.[1][2][3][4]

Auswirkungen

Minoritätenstreß bei Bisexuellen kann sich in verschiedenen Formen zeigen, darunter psychische Belastungen wie Angstzustände, Depressionen oder Suizidgedanken. Körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme und Schlafstörungen können ebenfalls auftreten. Soziale Auswirkungen können die soziale Isolation, Stigmatisierung und Ausgrenzung von der Gesellschaft und der LSTIQA* Community umfassen.

Unterstützung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Bisexuelle Menschen bei der Bewältigung von Minoritätenstreß zu unterstützen, wie z.B. Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen. Diese können auch dazu beitragen, die Vernetzung unter Bisexuellen zu fördern und ihnen eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Unterstützung zu bieten.
Darüber hinaus können Anti-Diskriminierungs- und Anti-Stigmatisierungskampagnen in der Gesellschaft und der LSBTIQA* Community dazu beitragen, die Sichtbarkeit und Akzeptanz von Bisexuellen zu erhöhen und Vorurteile und Stereotypen zu bekämpfen. Auch Bildungseinrichtungen, Arbeitgeber und staatliche Institutionen können dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, in dem Bisexuelle und andere LSTIQA* Menschen frei von Diskriminierung und Vorurteilen leben können.

[ GPT & Mac ]

1 Archivale zum Begriff 'Minoritätenstreß'

  1. Sexuologie, Band 20 / 2013, Heft 3 - 4; Typ: Publikation
    ... Personen, die ihrer sexuellen Orientierung ambivalent gegenüber stehen (internalisierte Homonegativität), die Angst davor haben, aufgrund ihrer gleichgeschlechtlichen Anziehung abgelehnt oder diskriminiert zu werden (Angst vor Ablehnung), oder die ihre sexuelle Orientierung stärker verheimlichen (Verheimlichungsmotivation), scheinen häufiger unter Pathologien zu leiden als homo- und bisexuelle Personen, bei denen dies nicht der ...
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Fußnoten / Einzelnachweise

  1. Queer.de: Republikanischer Kämpfer für die "natürliche Ehe" beim Homo-Sex erwischt; 17:11.2017
  2. Queer.de: Erst Homo-Gegner, dann Coming-out: Jim Kolbe gestorben; 12.12.2022
  3. Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen Ernest Winston Angley
  4. gay.ch: Wieder ein homophober Priester überführt...; 29.12.2019


Verweise / Quellen:

  • Brewster, M. E., & Moradi, B. (2010). Perceived experiences of anti-bisexual prejudice: Instrument development and evaluation. Journal of Counseling Psychology, 57(4), 451-468.
  • Frost, D. M., Meyer, I. H., & Schwartz, S. (2016). Social support networks among diverse sexual minority populations. American Journal of Orthopsychiatry, 86(1), 91-102.
  • National Center for Biotechnology Information (2015). Stress and mental health among bisexual adults in the United States.
  • Meyer, I. H. (2013). Prejudice, social stress, and mental health in lesbian, gay, and bisexual populations: Conceptual issues and research evidence. Psychology of Sexual Orientation and Gender Diversity, 1, 3–26.

letzte Bearbeitung: 07.05.2023