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Suizidalität

© pixabay.com / GoranH
Suizidalität bezeichnet das Vorhandensein oder die Ausführung von Handlungen, die darauf abzielen, sich selbst das Leben zu nehmen. Es handelt sich dabei um ein komplexes Phänomen, das von verschiedenen Faktoren beeinflußt wird. Die Suizidalität ist ein wichtiges Thema der Psychiatrie und Psychotherapie.
Die Suizidalität tritt bei Menschen aller Altersgruppen und sozialen Schichten auf und hat unterschiedliche Ausprägungen. Es gibt keine allgemeingültigen Ursachen für Suizidalität, sondern es sind meist mehrere Faktoren, die dazu führen. Zu den häufigsten Ursachen zählen psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen. Aber auch soziale Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Trennung oder der Verlust von Bezugspersonen können Auslöser sein.
Studien zeigen, dass bisexuelle Menschen höhere Raten von Depressionen, Angstzuständen, Substanzmissbrauch und suizidalem Verhalten aufweisen als heterosexuelle oder homosexuelle Menschen. Eine Studie in den USA ergab, dass bisexuelle Frauen ein vierfach höheres Risiko hatten, eine Suizidversuch zu unternehmen, als heterosexuelle Frauen. Bei bisexuellen Männern lag das Risiko um das Dreifache höher.
Ein Grund für das erhöhte Suizidrisiko bei bisexuellen Menschen könnte die Erfahrung von Stigmatisierung und Diskriminierung sein. Oft wird die bisexuelle Orientierung von anderen als "Phase" abgetan oder als unreif und unentschlossen betrachtet. Bisexuelle Menschen können sich auch in der LGBT+ Community nicht immer zugehörig fühlen, da sie sowohl von heterosexuellen als auch von homosexuellen Menschen oft abgelehnt oder nicht ernst genommen werden.
Eine weitere Herausforderung für bisexuelle Menschen kann die Diskrepanz zwischen ihrer sexuellen Anziehungskraft und ihrem romantischen Interesse sein. Viele bisexuelle Menschen fühlen sich zu beiden Geschlechtern hingezogen, haben aber möglicherweise Schwierigkeiten, eine romantische Beziehung mit beiden Geschlechtern einzugehen. Dies kann zu einem Gefühl der Isolation und des Unverständnisses führen, was das Suizidrisiko erhöhen kann.
Um Suizidalität zu verhindern, gibt es verschiedene Maßnahmen und Hilfsangebote. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Suizidprävention und die frühzeitige Erkennung von Suizidgefährdung. Dazu gehört auch die Stärkung der psychischen Gesundheit durch Präventionsprogramme, Aufklärung und die Vermittlung von Bewältigungsstrategien.
Eine weitere wichtige Maßnahme ist die psychotherapeutische Behandlung von Betroffenen. Dabei können unterschiedliche Ansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie[1], die Dialektisch-Behaviorale Therapie[2] oder die Interpersonelle Therapie[3] eingesetzt werden. Auch Medikamente wie Antidepressiva können bei bestimmten Formen der Suizidalität eingesetzt werden.
Suizidalität ist ein komplexes Phänomen, das nicht nur individuelle Ursachen hat, sondern auch von sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Faktoren beeinflußt wird. Eine effektive Suizidprävention erfordert daher einen umfassenden Ansatz, der sowohl die individuellen als auch die sozialen und kulturellen Faktoren berücksichtigt.
Eine schnelle Erste Hilfe gibt es immer unter der Nummer: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222.
Auch Online unter: telefonseelsorge.org
9 Archivstücke zum Begriff 'Suizidalität'
- Chloe; Typ: Film
... In der gut funktionierenden Ehe der erfolgreichen Ärztin Catherine (julianne Moore) und des beliebten Musikprofessors David (Liam Neeson) platzt eine verräterische SMS: "Danke für den schönen Abend." Hat David eine Äffäre? Um seine Treue zu testen, engagiert Catherine das Luxus-Callgirl Chloe (Amanda Seyfried). Die aufregende junge Frau präsentiert ...
Archivstück aufrufen - Homosexualität als Risikofaktor für Depression und Suizidalität bei Männern.; Typ: Publikation
... (HBS) Männer im Vergleich zu heterosexuellen ein signifikant höheres Risiko für Depression und Suizidalität, wie aus internationalen Studien hervorgeht. Wir stellen diese Ergebnisse metaanalytisch vor und vergleichen sie mit den wenigen Studien aus dem deutschsprachigen Raum, die ähnliche Ergebnisse fanden. Als Erklärung für das höhere Risiko wird in der Literatur ...
Archivstück aufrufen (Online noch nicht freigegeben!) - LSBTI und psychische Gesundheit: Fakten und Erklärungsmodelle; Typ: Publikation
... Erkrankungen und Suizidalität zu haben, wie aus vielen internationalen Studien hervorgeht. In diesem Beitrag wird die aktuelle Studienlage dargestellt und auf methodologische Herausforderungen eingegangen. Während für lesbische, schwule und bisexuelle Menschen die Evidenz für das höhere Erkrankungsrisiko robust erscheint, ist die Datenlage zu Transgender und Intersexualität noch eher dürftig, die ...
Archivstück aufrufen - Out in der Schule?; Typ: Publikation
... angehören, ist im Vergleich zur sexuellen/geschlechtlichen Majorität deutlich erhöht. Zu sexuellen Minoritäten zählen lesbische, schwule oder bisexuelle (LGB) Personen; die Kategorie der geschlechtlichen Minorität umfasst transidente (T) und intersexuelle (I) Personen. Jugendliche, die LGBTI sind oder so wahrgenommen werden, haben auch ein erhöhtes Risiko, Opfer von Bullying oder ähnlichen ...
Archivstück aufrufen - Sexuelle Orientierung, Suizidalität und psychische Gesundheit; Typ: Publikation
... ausführlicher schwule, lesbische, bisexuelle (SLB) und heterosexuelle (HeS) erwachsene Personen bezüglich Indikatoren für Suizidalität (Suizidgedanken und -versuche) und psychische Gesundheit (Depressivität und andere Symptome). Weiters werden verschiedenste SLB-spezifische Risikofaktoren (RF) wie z.B. Diskriminierung, Offenheit und Akzeptanz im sozialen Netz oder internalisierte Homophobie und allgemeine RF wie z.B. Hoffnungslosigkeit, Selbstwert, Substanzmissbrauch, ...
Archivstück aufrufen - Sexuologie, Band 20 / 2013, Heft 3 - 4; Typ: Publikation
... Personen, die ihrer sexuellen Orientierung ambivalent gegenüber stehen (internalisierte Homonegativität), die Angst davor haben, aufgrund ihrer gleichgeschlechtlichen Anziehung abgelehnt oder diskriminiert zu werden (Angst vor Ablehnung), oder die ihre sexuelle Orientierung stärker verheimlichen (Verheimlichungsmotivation), scheinen häufiger unter Pathologien zu leiden als homo- und bisexuelle Personen, bei denen dies nicht der ...
Archivstück aufrufen - Shortbus; Typ: Film
... Dawson) und Jamie (PJ DeBoy) wollen Pep in ihre langjährige Beziehung bringen und bitten sie um fachmännische Absolution für die freie Liebe. John Cameron Mitchell stellt in Shortbus Sex explizit dar, läßt sich aber gleichzeitig den Raum für tiefgründige, sensible und zärtliche Einblicke in die Seelen seiner Charaktere. ...
Archivstück aufrufen - Studienauswertung: "Sie liebt Sie. Er liebt Ihn." 1999; Typ: Publikation
... der Fragebögen - Demographische Daten - Identitätsentwicklung - Soziales Umfeld - Schule, Arbeitsplatz - Probleme / Problembewältigung - Zusammenfassung - Exkurs zum Suizidalverhalten von Jugendlichen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung - Konsequenzen für Elternhaus, Schule ...
Archivstück aufrufen - Therapie zwecklos; Typ: Film
... Bruce von seinem Freund Bob erzählt, verlässt Prudence aufgebracht das Lokal. Beide suchen ihre Therapeuten auf, die Tür an Tür praktizieren - und auch keinen Rat wissen. Weil Bruce unter Decknamen eine zweite Annonce aufgibt, kommt es zu einem weiteren Treffen zwischen den beiden im gleichen Lokal, das vorübergehend im ...
Archivstück aufrufen
Fußnoten / Einzelnachweise
- ⇫ Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine psychotherapeutische Behandlungsmethode, die auf der Annahme beruht, dass Gedanken, Gefühle und Verhalten miteinander verbunden sind. Ziel der KVT ist es, negative Denkmuster zu identifizieren und durch konkrete Übungen und Verhaltensänderungen zu ersetzen. Dabei arbeiten Therapeut und Patient gemeinsam an konkreten Problemen und erarbeiten Strategien, um diese zu bewältigen. Die KVT ist bei verschiedenen psychischen Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen oder Angststörungen, wirksam und gehört zu den am häufigsten eingesetzten psychotherapeutischen Verfahren.
- ⇫ Die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) ist eine Art der Psychotherapie, die speziell für Menschen mit emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen (wie der Borderline-Persönlichkeitsstörung) entwickelt wurde. DBT basiert auf der Annahme, daß bestimmte Menschen besonders empfindlich auf emotionale Reize reagieren und Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle zu regulieren. Die Therapie kombiniert kognitive Verhaltenstherapie mit Elementen aus der Zen-Meditation und der dialektischen Philosophie. Ziel ist es, den Patienten dabei zu helfen, ihre Gefühle zu erkennen und zu akzeptieren, anstatt sie zu unterdrücken oder auszuleben, und Fähigkeiten zu erlernen, um ihre Emotionen in einer gesunden Art und Weise auszudrücken und zu regulieren.
- ⇫ Die Interpersonelle Therapie (IPT) ist eine zeitlich begrenzte psychotherapeutische Behandlung, die darauf abzielt, zwischenmenschliche Probleme und Konflikte zu lösen und damit psychische Symptome zu reduzieren. Die IPT geht davon aus, dass psychische Störungen oft auf Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen beruhen und dass eine Verbesserung dieser Beziehungen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit führen kann. Im Mittelpunkt der IPT steht die Analyse der aktuellen Beziehungen des Patienten und die Entwicklung von Strategien zur Verbesserung dieser Beziehungen. Die IPT ist insbesondere bei Depressionen und Angststörungen wirksam und kann auch bei Essstörungen und bipolaren Störungen eingesetzt werden.
Verweise / Quellen:
- Plöderl, Martin; 2004; Sexuelle Orientierung, Suizidalität und psychische Gesundheit, Salzburg, Dissertation
- Haas, A.P., Eliason, M., Mays, V.M., et al.; 2011; Suicide and Suicide Risk in Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender Populations: Review and Recommendations. in Journal of Homosexuality 2011; 58 (1), 10 – 51.
- Meyer I. H. ( 2003 Sep) Prejudice, social stress, and mental health in lesbian, gay, and bisexual populations: conceptual issues and research evidence in Psychological bulletin 129 (5), 674 – 697
- Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS): https://www.suizidprophylaxe.de/
- Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN): https://www.dgppn.de/
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): https://www.bzga.de/
- World Health Organization (WHO): WHO